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Funkfrequenzen für die Veranstaltungsbranche – der aktuelle Stand

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Funkfrequenzen für die Veranstaltungsbranche – der aktuelle Stand

September 2025

Bei der Weltfunkkonferenz 2023 in Dubai (WRC-23) wurden wichtige Entscheidungen für die Veranstaltungsbranche getroffen: Das TV-UHF Band im Bereich 470-694 MHz wurde für das terrestrische Fernsehen – und damit auch für drahtlose Produktionsmittel in der Kultur- und Veranstaltungsbranche- gesichert.

Damit bleibt es zunächst beim Status Quo in Deutschland sowie in ganz Europa. Eine wichtige Entscheidung, denn der Frequenzbedarf in unserer Branche nimmt weiter zu.

Die Ergebnisse der WRC-23 für die Veranstaltungsbranche im Überblick:

  • Der terrestrische Rundfunk bleibt bis auf Weiteres alleiniger Primärnutzer im TV-UHF-Frequenzband in Europa.
  • Erneut diskutiert wird die Frequenznutzung im 600 MHz Band bei der WRC 2031 (bei der nächsten Weltfunkkonferenz 2027 steht das Thema nicht auf der Tagesordnung).
  • Die Kultur- und Veranstaltungsbranche verfügt mit der Nutzung drahtloser Produktionsmittel wie Mikrophonen und In-Ear-Systemen über eine sekundäre Frequenzzuweisung, inzwischen in 88 Ländern.
  • Mobilfunkzuweisungen im TV-UHF-Frequenzbereich tauchen lediglich für einige Länder als Fußnoten zum Haupttext auf und sind mit hohen Auflagen verbunden.

Argumentationspapier

Unter dem Titel „Frequenzen: Zukunft von terrestrischem Fernsehen sowie Produktionsbetrieb und Kultur in Deutschland“ hatte die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen im März 2023 ein Dokument veröffentlicht. Es fasst die Argumentationen von Rundfunk und Kultur zusammen.

Frequenzen für die Veranstaltungswirtschaft bleiben in Gefahr

Die Sicherung der Kulturfrequenzen in Deutschland bleibt langfristig weiterhin offen. Derzeit hat neben dem Mobilfunk auch das Militär Interesse an den von unserer Branche genutzten Frequenzen angekündigt. Ebenfalls Interesse haben die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dazu zählen Polizei, Feuerwehr, Zoll und andere.

Eine Einschätzung der Lage kann im VPLT Magazin 105 (Februar 2024) im Interview mit Dr. Jochen Zenthöfer, Sprecher der Initiative SOS-Save our Spectrum und Co-Vorsitzender des Verbandes Verband zur Sicherung von Funkspektrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft (APWPT) nachgelesen werden. Hier geht’s zum Artikel:

Wie geht es weiter?

Auch wenn die Nutzung der Funkfrequenzen für unsere Branche bei der Weltfunkkonferenz 2027 nicht auf der Tagesordnung steht, sondern erst im Jahr 2031, muss unsere Branche die politischen Entwicklungen und möglichen Entscheidungen bezüglich der für Veranstaltungen genutzen Frequenzen weiterhin verfolgen.

Auf europäische Ebene hat die Europäische Kommission angekündigt, mit einem Digital Networks Act (DNA) den Regulierungsrahmen für die digitalen Netze der Telekomunikationsbranche umfassend zu erneuern. Der Vorschlag für eine Verordnung soll bis Ende des Jahres veröffentlicht werden und unter anderem die Spektrumspolitik der Mitgliedsstaaten und damit auch die Frequenzvergabe innerhalb der EU besser koordinieren bzw. harmonisieren.

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