VPLT-Artikel

VPLT Jahresrückblick 2022


Nach zwei Jahren Corona-Pandemie hat unsere Branche in 2022 gezeigt: Wir sind zurück! Umso mehr ist in diesem Jahr auch für uns als Verband passiert. Werfen Sie daher mit uns einen kurzen Rückblick auf unsere Arbeit und einen Ausblick auf die kommenden Vorhaben.


Verstärkte und vereinte Lobbyarbeit
Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf unsere Branche haben auch in diesem Jahr unsere Aktivitäten maßgeblich geprägt. So kümmerte sich der VPLT noch intensiver um die politische Lobbyarbeit im Sinne der Mitglieder, aber auch gesamtheitlich und für die gesamte Veranstaltungsbranche. Im Laufe des Jahres haben wir auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zahlreiche Gespräche mit Politikerinnen und Politikern über alle Parteigrenzen hinweg geführt. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit im Forum Veranstaltungswirtschaft hat unsere Schlagkraft bedeutend gewonnen. Dies hat sich beispielsweise bei unserem ersten Parlamentarischen Abend der Veranstaltungswirtschaft am 20. September in Berlin gezeigt. Über 70 Abgeordnete des Deutschen Bundestags folgten unserer Einladung und ließen sich von uns zu den aktuellen Herausforderungen unseres Wirtschaftszweigs informieren. Unser erfolgreiches Format Branchendialog konnten wir auch in diesem Jahr im Rahmen der Prolight + Sound weiter fortsetzen. Ein Thema, das uns aktuell sehr beschäftigt, ist der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit in unserer Branche. Welche Bedingungen führen dazu, dass wir – auch in Hinblick auf die Folgen der Corona-Krise – Mitarbeiter:innen gewinnen und halten können und wohin müssen wir uns als Branche noch entwickeln? Ich freue mich, dass wir diesen spannenden Fragen auch in 2023 weiter nachgehen werden – so zum Beispiel im Rahmen der „Best of Events“ im Januar 2023 in Dortmund.

Tagesgeschäft in der Corona-Krise und ihre Folgen für die Branche
Auch das Jahr 2022 war noch stark geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. So blicken wir zurück auf einen Sommer, in dem versucht wurde, die abgesagten und verschobenen Events der letzten zwei Jahre nachzuholen. In Kombination mit dem aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangel hat dies viele Betriebe vor enorme Herausforderungen gestellt. Nicht selten haben wir den Satz von unseren Mitgliedern gehört, dass nicht eine einzige Schraube mehr im Lager gewesen sei. Um die Auftragssituation in der öffentlichen Wahrnehmung korrekt einzuordnen, haben wir daher das VPLT Statement „Durchstarten mit angezogener Handbremse“ herausgegeben. Dieses steht Ihnen nach wie vor zur Verfügung, um Ihre Kunden genauer zu informieren.  Themen wie Firmenpleiten und Fachkräftemangel und neue Formate wie beispielsweise hybride Events und Digitalisierungsfortschritt beschäftigen uns daher auch weiterhin. Um Sie als Mitglieder regelmäßig auf dem aktuellsten Stand unseres Engagements zu halten, informieren wir nach wie vor wöchentlich auf unserer neuen VPLT Website mit „Was hat der VPLT unternommen?“ über unsere Aktivitäten.

Professionell in Bildung, Qualifizierung und Personal
Das Leitziel des VPLT hat auch unsere Tätigkeit im Jahr 2022 weiterhin begleitet: Wir wollen dazu beitragen, die Veranstaltungsbranche professionell und nachhaltig aufzustellen. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere Töchterunternehmen: Die DEAplus Deutsche Event Akademie GmbH als eine der renommiertesten Weiterbildungseinrichtungen im Bereich der Medien- und Veranstaltungstechnik wird auch zukünftig ein wichtiges Instrument sein, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Mit dem Management-Duo, bestehend aus Vorstandsmitglied Hans-Wilhelm Flegel und unserem neuen Akademieleiter Markus Friele, konnten wir in diesem Jahr einen großen Schritt in Richtung Zukunft gehen. So hat sich die DEAplus im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie komplett neu aufgestellt und bietet ihr Kursangebot seit Sommer auch verstärkt hybrid an. Die Weiterbildung zur/zum „Meister*in für Veranstaltungstechnik – Bachelor Professional“ wird ab 2023 in drei unterschiedlichen Zeitmodellen angeboten, die auch eine berufsbegleitende Weiterbildung ermöglichen. Und die DPVT – Deutsche Prüfstelle für Veranstaltungstechnik GmbH sorgt als anerkannte Zertifizierungsinstanz der Branche für nachhaltige Qualitätsmanagement: Sie nimmt Veranstaltungstechnikdienstleister:innen vor allem hinsichtlich Arbeits- und Gesundheitsschutz, Unternehmensprozesse oder Produktionsablauf genauer unter die Lupe. Sie sorgt so dafür, dass die zertifizierten Unternehmen sich als attraktive Arbeitgeber:innen und Auftragnehmer:innen auf dem Markt profilieren. Für 2023 befinden wir uns aktuell in Gesprächen und Planungen zur zukunftsfähigen Neuaufstellung der DPVT.

Mit der Ausbildungsinitiative 100PRO wollen wir die Ausbildungsqualität in unserer Branche weiterhin sichtbar machen und verbessern. Ein weiteres Ziel der Initiative ist die Nachwuchssicherung – insbesondere angesichts des aktuellen Fachkräftemangels – sowie die Sichtbarmachung der unterschiedlichen Berufsbilder in unserer Branche. Hier konnten wir in diesem Jahr zahlreiche neue Formate ins Leben rufen: Bei der Kooperation für kluge Köpfe treffen Studierende unserer Partnerhochschulen auf Unternehmen aus der Branche und informieren sich so zu Berufswegen und Möglichkeiten in den Unternehmen. Der Auftakt des Future Talents Day powered by Prolight + Sound, den wir gemeinsam mit allen Verbänden aus dem Forum Veranstaltungswirtschaft initiiert haben, hat die zukünftigen Talente der Branche – also Studierende, Auszubildende und Praktikant:innen – sowie Unternehmen nach ihren Wünschen und Visionen zu den zukünftigen Entwicklungen der Branche befragt und eine Plattform für den gemeinsamen Austausch geschaffen. Und mit unserem großformatigen Poster „Kosmos der Berufe, Tätigkeiten und Funktionen in der Medien- und Veranstaltungstechnik“, das in Kürze auch interaktiv auf unserer Website zu finden ist, zeigen wir auf, welche Wege und Möglichkeiten es für Berufseinsteiger:innen in der Veranstaltungswirtschaft gibt. Nach einigen ersten „Cold-Openings“ freuen wir uns sehr darauf, diese Bildungsgalaxie im Rahmen der Prolight + Sound sowie weiteren Events offiziell launchen zu können.

Unser Erasmus+ Projekt „PACE-VET“, dem Nachfolgerprojekt von „TeBeVAT-3“, hat in diesem Jahr an Fahrt aufgenommen. Es  wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen. Wir freuen uns sehr, mithilfe dieses Projektes auch zukünftig weitere Standards in der Aus- und Weiterbildung sowie der Erfassung von Kompetenzen setzen zu können.

Die Fachgruppe Personal hat sich in diesem Jahr vor allem mit Themen rund um Sozialpartnerschaften befasst: Eine  Projektgruppe arbeitet aktuell intensiv an dem Thema, wie sich auch unser Wirtschaftszweig in dieser Hinsicht zukünftig aufstellen kann, um für Fachkräfte aus verwandten Branchen attraktiv zu werden. Weiter aktiv war  die Fachgruppe Aus- und Fortbildung, die insbesondere Themen wie Ausbildung und IHK-Prüfungen sowie Nachwuchsproblematik auf ihrer Agenda hat. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft spielen aktuell und zukünftig im Rahmen des Green Deals fachgruppenübergreifend eine immer größere Rolle. Die Fachgruppen leben von der Mitarbeit und stehen den Mitgliedern des Verbandes exklusiv zur Verfügung.

VPLT Vergütungsstudie 2022/23
Auch auf mehrfachen Wunsch aus der Mitgliedschaft hin haben wir zum Ende des Jahres die neue VPLT Vergütungsstudie 2022/23 gestartet. Unternehmen erhalten damit einen repräsentativen Querschnitt der Vergütungen und Nebenleistungen der Branche. Neu ist: Alle Unternehmen, die an der Studie teilnehmen und ihre Daten vollständig eingeben, erhalten die Studie kostenlos. Für belastbare Ergebnisse der Studie ist eine hohe Teilnahmequote sehr entscheidend. Daher an dieser Stelle mein Aufruf an Sie: Nehmen Sie an der Studie teil und verhelfen Sie der Branche so zu einer fundierten Datenbasis.

SOS – Save our spectrum
Der VPLT unterstützt die Initiative „SOS – Save our spectrum“. Aus unserer Sicht ist ein störungsfreies Frequenzspektrum für Funkmikrofone, In-Ear-Systeme, Talkback-Systeme sowie Audio-Links für die Arbeit in unserer Branche unverzichtbar. Hierfür werden wir uns mit Blick auf die sich nähernde Weltfunkkonferenz 2023 weiter politisch einsetzen.

SECON Konferenz und Green Deal
Die Corona-Pandemie hat die bereits zuvor begonnenen Entwicklungen zu mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung in unserem Wirtschaftszweig beschleunigt. Es stellt sich nicht länger die Frage, „ob“, sondern vielmehr „wie“ diese Vorgaben zukünftig umgesetzt werden können. Aus diesem Grund engagiert sich der VPLT bei der Sustainable Events Conference (SECON), dem Nachfolgeevent der „greenmeetings & events Konferenz“ (gme), die vom 14.-15. Februar 2023 in Osnabrück stattfinden wird. Auch als Branche wollen und müssen wir dazu beitragen, die Ziele des Green Deals der Europäischen Union zu erreichen. Auch hierzu werden wir in 2023 die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen aus dem Forum Veranstaltungswirtschaft weiter fortsetzen.

Europäisches Engagement
Selbstverständlich haben wir in diesem Jahr auch die übrigen, wichtigen Bereiche unserer Verbandstätigkeit nicht aus den Augen verloren: Der VPLT hat die Veranstaltungsbranche national (DIN) wie international (CEN/TC 433 + ESTA TSP) bei Normungsprozessen vertreten. Außerdem beteiligte sich der Verband bei Beratungen auf der Ebene des EU-Rechts. Ein gutes Beispiel ist die Kommentierung der „Working Time Directive“ – der europäischen Vorgabe für das deutsche Arbeitszeitgesetz – für die EU-Kommission: Wir setzen uns für eine Aufnahme des „Live Performance“ und der „Event Industry“ unter Artikel 17 (Abweichungen) der Richtlinie ein. Dadurch würden die Firmen in unserer Branche mehr Flexibilität in ihrer Arbeitszeitgestaltung erhalten. Unsere Mitarbeit bei „Pearle* Live Performance Europe“ ermöglicht uns zudem weitere direkte Kontakte in die EU-Politik. Der VPLT ist engagiert beim Green Deal, bei der Europäischen Kompetenzagenda, beim „Social Dialogue“ und in allen Themenbereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft. In der Pandemie spricht der VPLT direkt mit dem DG-Wettbewerb, um den Beihilferahmen für die Hilfsmaßnahmen in Deutschland so gut wie möglich zu gestalten.

Wahl des neuen VPLT Vorstands
Wir freuen uns sehr, dass die Jahreshauptversammlung am 8. Dezember 2022 einen neuen Vorstand gewählt hat. Helge Leinemann (Vorstandsvorsitzender), Hans-Wilhelm Flegel (Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden) sowie Christian Sommer (Vorstandsmitglied) wurden in ihren Ämtern erneut bestätigt. Hinzu tritt Markus Endl, Geschäftsführer der EXG Media OHG, der zukünftig das Amt des Finanzvorstands ausüben wird. Mit Falco Zanini haben in diesem Jahr erstmalig die Angeschlossenen Mitglieder einen Vertreter aus ihren Reihen in den VPLT Vorstand gewählt. Er vertritt zukünftig die Interessen vieler kleiner Firmen und selbständiger Einzelunternehmer:innen im VPLT Vorstand. Der Verband kommt so den vielfachen Wünschen der Angeschlossenen Mitglieder nach, die in den zurückliegenden Jahren eben dieses Mehr an Mitspracherecht eingefordert haben. Gleichzeitig bietet dies eine weitere Möglichkeit, die heterogene Mitgliedsstruktur  im Vorstand besser abzubilden.

Personalzuwachs in der Geschäftsstelle
Erfreulich ist, dass wir zum Ende des Jahres um ein weiteres Team-Mitglied gewachsen sind. Nachdem wir in den letzten Jahren vor allem beim Personal erheblich Einsparungen geleistet haben, ist es nun an der Zeit, wieder aufzustocken, um als Ihr Verband noch handlungsfähiger zu werden. Daher unterstützt uns seit dem 1. Dezember Nicole Weinmann im Bereich Administration & Mitgliederverwaltung. Unser gemeinsames Ziel wird auch in 2023 sein, unsere Veranstaltungsbranche nach der Pandemie wieder stark für die Zukunft aufzustellen.

Wir danken Ihnen daher für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen in unsere Arbeit für die Branche.

Das gesamte VPLT Team wünscht Ihnen allen frohe Feiertage und Gesundheit!

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